Am 2. und 3. Juni 2023 fand in Słubice und Frankfurt ein Workshop statt, der vom Kiwanis Club Frankfurt (Oder) vorbereitet
wurde. Als Dokumentation nutze ich hier das Feedback unserer polnischen Kiwanis Freundinnen:
Zweck des Treffens war es, die Zusammenarbeit zwischen beiden Kiwanis Clubs zu vertiefen. Die Veranstaltung dauerte zwei
Tage, aber seine Intensität und das abwechslungsreiche Programm gaben uns das Gefühl, mindestens eine Woche zusammen verbracht zu haben; die Reflexionen und Ergebnisse sind die Grundlage für
unsere weitere Aktivitäten. Als Ehrengast konnten wir Robert Katamba Wakiso vom Club of Uganda begrüßen, der interessiert an allen Veranstaltungen teilnahm und uns bestätigte, sehr viel für sich
und seinen Club an Inspirationen und Erfahrungen mitgenommen zu haben.
Während des Treffens hatten wir die Gelegenheit, die Geschichte und das moderne Gesicht ausgewählter Objekte in Słubice
und Frankfurt kennenzulernen. Wir haben unsere Pilgerfahrt durch die Europäischen Doppelstadt von der Bibliothek Collegium Polonicum begonnen, wo sich das Literatur Archiv befindet. Das Karl
Dedecius Archiv, wo das Vermächtnis von sechs hervorragenden Übersetzern polnischer und deutscher Literatur beherbergt ist (Henryk Bereski, Erich Dauzenrot, Karl Dedecious, Rolf Fiegut, Roswithy
Matwin Buschmann, Hubert Schumann, Eugeniusz Wachowiak und Karin Wolff). Die Institutionen - wie Małgorzata Rychlik (Vizedirektorin der Bibliothek des Collegium Polonicum) erinnerte - widmet sich
der Idee, die polnisch-deutsche Beziehungen durch Literatur und Kunst zu verändern. Nach ihrem Vortrag und einer interessanten Diskussion konnten die Teilnehmer wertvolle Sammlerstücke
bewundern.
Ein weiterer Punkt des Programms war der Besuch des Sportkomplexes in Slubice, der in vier Jahren sein 100-jähriges
Jubiläum feiert. Derzeit befindet sich die Einrichtung unter der Obhut des Denkmal Konservatoriums Lubuski. Seine historischen Werte wurden Roland Semik näher gebracht - einem Regionalist und
Autor vieler Initiativen und Artikel, die die Geschichte der Stadt dokumentieren. Eine herausfordernde Leistung auf den Sportplätzen war eine Wanderung zum Judenhügel, wo heute der Aussichtsturm
Słubice gebaut wird. Dieses mächtige Objekt bezieht sich auf den Kleisturm, der einst eine Visitenkarte von Frankfurt war. Fragmente dieses Objekts, die im Februar 1945 von den Wehrmachtstruppen
zerstört wurden, haben wir einige Meter weiter am ursprünglichen Ort besichtigt.
Nach dem Stadion ging es weiter durch das Slubicer Eigenheimgebiet mit einer Durchfahrt durch die Sonderwirtschaftszone, wo Unternehmen ansässig
waren, die ein neues Gesicht von Słubice schufen.
Am späteren Nachmittag fand im TIPI des Hotel Komplexes Baranowski ein Diskussionspanel statt, welches das touristische
Potenzial und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit in der Bildung der beiden Städte analysierte unter Beteiligung von Tomasz Pilarski (Leiter Stadtmarketing in Frankfurt), Dr. Marcina
Krzymuskigo (Koodinator Bildung des Kooperationszentrums Slubice-Frankfurt) und Aurelia Wolny (Direktorin der Grundschule Nr. 1 in Słubice). Moderiert wurde der Meinungsaustausch von Klaus
Baldauf (Kiwanis Club Frankfurt Oder).
Im Anschluss folgte eine Präsentation über die Leistungen des Kiwanis Wakiso Club of Uganda, der vom Ehrengast Robert Katamba präsentiert wurde. Die in seiner Erklärung enthaltenen Informationen
haben uns erneut an die Größe der Hilfe, die Afrika braucht und die Bedeutung der Aktivitäten von Kiwanis International auf der internationalen Arena erinnert.
Eine besondere Überraschung war die Präsentation des Roll Ups mit Impressionen der beiden letzten Kinder Kulturtage bei
der Fanfarengarde und im HeleneCamp. Alle Partner erhielten je ein Roll Up, auch unsere Partnereinrichtungen, der Fröbel Hort und die Grundschule in Slone.
Ein geselliger Abend mit Demonstration von Videos und Foto Erinnerungen, mit gemeinsamem Gesang und vertiefenden Diskussionen folgte.
Der zweite Tag des Treffens führte uns nach Frankfurt. Er startete mit einem Spaziergang im postindustriellen Stadtteil,
voller zahlreicher kultureller Aktivitätszentren in den Gerstenberger Höfen. Auf dem weiteren Wanderweg ging es durch den Lenné Park, der sich als zweitältester öffentliche Park Deutschlands
herausstellte.
Ein besonderer Punkt des Samstagsprogramms war der Besuch im Konzerthaus Carl Philipp Emanuel Bach. Eine ausführliche
Geschichte des im 13. Jahrhundert erstellten Objekts wurde uns von Frau Hellert kompetent präsentiert, den verschiedenen musikalischen und architektonischen interessanten Fakten enthüllte. Um uns
auf den Klang der Orgel und die Akustik des Baus aufmerksam zu machen, wurde Jan S' Toccata d-moll Aufnahme von Bach präsentiert, die uns mit aller ihrer Macht und ihrer Dramatik einfach in die
Stühle zerquetscht hat.
Unser Interesse wurde auch geweckt durch die Ausstellung Carl Philipp Emanuel Bach (1714 - 1788). Hier sei daran erinnert, dass der zweite Sohn von Johann Sebastian Bach zwischen 1734-1738 an der
Universität Frankfurt Alma Mater Viadrina studierte und das musikalische Leben der Stadt in diesen Jahren erheblich beeinflusst hat. Die Ausstellung wird bereichert durch wertvolle Porträts,
erste Drucke von Bachs Werken und originalen historischen Instrumenten aus der Sammlung des Viadrina Museums.
Ein sehr schöner Akzent unseres Aufenthaltes in der Konzerthalle war die Gelegenheit, an der Probe des polnisch-deutschen Jugendorchesters teilzunehmen, dessen Mitglieder Schüler von Zielona Góra
und Frankfurt sind. In einem Workshop mit dem DPJO wurden die weiteren Pläne und Vorhaben im Vorfeld des 50. Jubiläums des Jugendorchesters vorgestellt und beim Vorspiel demonstriert. Nach dem Mittagessen, erneut in Slubice, ging es zurück zur Konzerthalle, wo wir eine Führung der besonderen Art erleben
durften.
Die Organisatoren bereiteten ein echtes Juwel in Form einer Rundfahrt über das Dom Dach vor, ein Ort, der nur wenige Touristen erleben dürfen. Eine unserer Freunde sagte, nachdem sie mehrere
Etagen von Spiralen geklettert hatte: Ich fühlte mich, als wäre sie in Noahs Arche.
Die Erfahrungen, die wir hier erlebt haben, spiegeln die Größe, aber auch die Zerbrechlichkeit eines Menschen wider. Wir können außergewöhnliche Gebäude erschaffen, aber eine Person kann es nicht
tun. Gerade durch Zusammenarbeit und Vertrauen können wir Großes erreichen.
Zu Händen von Präsident Harald Schmidt bedanken wir uns herzlich beim Kiwanisclub Frankfurt Oder für die Einladung und das
hervorragende Programm. Besondere Anerkennung gilt Klaus Baldauf, der der Ideengeber und die Essenz des ganzen Ereignisses war. Auch Jack Jeremicz möchten wir unseren Dank aussprechen, der die
Aufgabe der Kommunikation zwischen den Treffen Teilnehmern auf seine Schultern übernommen hat, die mit einem so reichhaltigen Programm außergewöhnliche Konzentration und Aufmerksamkeit
bedurften.